Sandra Schäfer | Filmscreening & Gespräch
Datum & Uhrzeit: So | 03.04.2022 | 12:00 Uhr
Ort: Filmhaus Köln | Maybachstraße 11 | Köln

 

Die Doppelprojektion der internationalen Künstlerin Sandra Schäfer zeigt auf der linken Leinwand einen Essayfilm über August Sanders Porträts ihrer Großtanten und -onkel, Mitglieder einer Bauernfamilie im Westerwald. Auf der rechten Seite sind Landschaftsaufnahmen durch Lidartechnik zu sehen – Laserscanning, das zur Navigation autonomer Fahrzeuge angewandt wird. Die für Schäfers Videoarbeiten typische Doppelprojektion bricht mit der ikonischen Bedeutung des filmischen Einzelbildes und fächert verschiedene Bedeutungsebenen auf. Bildanalyse ist die Methode einer soziokulturellen Kritik. So fragt die Künstlerin, indem sie mit dem Bild der berühmten Totenmaske von Sanders Sohn den Film eröffnet, wie diese indexikalische Darstellung mit der neuen Lidartechnik zusammenzudenken wäre. Wie verändert sich unser Verständnis von »Natur« je nach ihrer visuellen Umsetzung durch (moderne) Technologien? Wie hat sich unsere Vorstellung von Landwirtschaft und Landwirt*innen seit Sander gewandelt?

Mit Westerwald: Eine Heimsuchung kehrt Schäfer nach Jahrzehnten der Arbeit in Istanbul, Beirut, Kabul, Rom etc. wieder nach Deutschland zurück und projiziert ihre filmische Analyse (geo)politischer Spannungen im öffentlichen Raum auf ihr Heimatdorf. Westerwald kann ebenso als Schäfers »Rückkehr nach Reims« gelesen werden, denn als refuge de classe (ein Begriff Annie Erneauxs) stellt sich die Künstlerin zum ersten Mal den Problemen der Klassenzugehörigkeit und -diskriminierung.

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Internationalen Frauenfilmfests Dortmund/Köln statt.

 

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