Ein Kunstprojekt der INITIATIVE KUNST MÜNCHEN im Schaufenster 1 in der Donisl Passage, Eingang zur Passage am Marienplatz zwischen Donisl und Café Woerner.
Patricia London Ante Paris - Olaf Probst - Michele Bernardi - Barbara Spaett - Afra Dopfer - Milena Dopitová - Pavel Zele©hovsky - Herbert Nauderer - Burkard Blümlein - Michael Hofstetter - Carolina Kreusch - Robert Barta
Den Teinehmenden Künstler*innen steht jeweils eine Woche lang das Schaufenster 1 in der Donisl Passage, Marienplatz 1 in München zur Verfügung.
Künstler*innen nutzen soziale Medien, um ihre Arbeit zu vermitteln. Dazu können Bilder aus dem Atelier genauso dienen wie Installationsansichten. Die Grenze zwischen Arbeit und Vermittlung, ja zwischen Produzent*innen und Rezipient*innen scheint zu verschwinden. Aber gerade eine gepostete Botschaft kann isoliert werden. Im schlimmsten Fall wird sie aus dem Zusammenhang gerissen und falsch verstanden, im besten Fall erscheint sie nicht weniger solitär als ein Bild oder eine Skulptur in der analogen Welt. Betrachtende unterscheiden zwar zwischen gezeigt und gepostet, dieser Unterschied wird aber nicht immer gewertet, und teils wird der analogen, teils der digitalen Form der Vorzug gegeben. Die Veranstaltung Locus Solus will diese Ambivalenz beleuchten und so zur Medienkompetenz beitragen. Die digitale und die analoge Sichtbarkeit von Kunst schließen sich nicht aus, sie gehören vielmehr zusammen wie Vereinzelung und Gemeinschaft. Die Auswahl der Künstler*innen hat ihre Bekanntheit in München und darüber hinaus im Blick und geht von ihrer Bereitschaft aus, sich auf das Projekt einzulassen. Das Zeitfenster wird durch die Zahl der Positionen geteilt. Es wird jeweils nur eine herausragende Arbeit solitär präsentiert. Auch die bereitgestellten Informationen beschränken sich auf einen QR-Code im Schaufenster. Der Titel Locus Solus entspricht dem Titel eines Romans von Raymond Roussel von 1914.
Text: Berthold Reiß, München, September 2022