Annabelle Agbo Godeau, Benedikt Gahl u.a. | Ausstellung
Datum: 2024-01-11
2024-01-24
Öffnungszeiten: Do & Fr | 16:00 - 19:00 Uhr und nach Vereinbarung
Ort: space n.n. | Gabelsbergerstr. 26

 

Die Ausstellung "Self Service" lädt dazu ein, im Space n.n. an einer von Tinatin Ghughunishvili-Brück kuratierten, partizipatorischen Ausstellung teilzunehmen, die konventionelle Kunstinteraktionen hinterfragt. Die ausgestellten Künstler*innen, darunter Annabelle Agbo Godeau, Benedikt Gahl, Mirela Moscu, Yogos Prinos und Olga Wiedenhöft, präsentieren ihre Werke in einem unkonventionellen Rahmen. "Self Service" verweist nicht nur auf die aktive Rolle des Publikums, sondern auch auf eine emotionale und intellektuelle Bereicherung, die durch eine intensive Interaktion mit Kunst entstehen kann.

 

Im Ausstellungsraum sind mehrere Kunstwerke auf dem Boden mit der Rückseite zu den Besucher*innen positioniert. Diese haben die Gelegenheit ein Kunstwerk auszuwählen, das sie anspricht und werden angeregt, eine spontane Verbindung dazu herzustellen. Nachdem eine Wahl getroffen wurde, können die Besucher*innen das ausgesuchte Kunstwerk an der Wand aufhängen. Danach können sie sich auf die bereitgestellten Bänken setzen und ca. 3 Minuten lang das Bild betrachten. Nach diesem Prozess kann das Kunstwerk wieder abgenommen und vom Betrachter*innen abgewandt werden. Diese Aktion soll der durchschnittlichen Betrachtungszeit von rund 27 Sekunden, wie in Studien ermittelt, entgegenwirken. Die Erkenntnisse aus Studien, die in den Jahren 2015 und 2017 im Metropolitan Museum of Art und im Art Institute of Chicago durchgeführt wurden, unterstreichen die kurze Betrachtungsdauer von durchschnittlich etwa 27,2 Sekunden pro Kunstwerk. In einer von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien im Jahr 2023 durchgeführten Studie wurde zudem festgestellt, dass die physische Herangehensweise an ein Gemälde die Wahrnehmung des Kunstwerks beeinflusst. Die zentrale Frage, die diesem Projekt zugrunde liegt, lautet: Wie beeinflusst die Wahrnehmung und Betrachtung von Kunst die innere Reflexion und das emotionale Erleben der Besucher*innen, und wie können Ausstellungen als Orte der Kontemplation und des individuellen Kunsterlebnisses gestaltet werden, um tiefere Einsichten zu fördern und gleichzeitig mehr Abstand zum Event-Charakter der Ausstellungen zu schaffen?