Daniel Gianfranceschi | Ausstellung
Eröffnung: 2024-02-08 19:00
Datum: 2024-02-09
2024-03-15
Öffnungszeiten: Mo - Sa | 12:00 - 19:00 Uhr
Ort: Seidlvilla | Nikolaiplatz 1b

 

Durch die Markierung des Leinentuches würde man dazu neigen, die Abwesenheit des Seins zu negieren, denn selbst die intuitive Komposition ist in der Tat ein additiver Prozess. Gianfranceschi scheint die Natur dessen, was eine malerische Geste ist und sein kann, in Frage zu stellen, indem er das, was ist, auf das Äußerste reduziert und sogar so weit geht, dass er Baumzweige, die sich direkt vor seinem Atelier befinden, auf den Stoff legt und dem Zufall die Position überlässt. Der Pinselstrich entwickelt sich dann aus einem Geben und Nehmen zwischen der Hand und den Ästen und ruft eine Art ephemeren Automatismus hervor. Bei dieser Arbeitsweise wird die Abwesenheit nicht nur des menschlichen Willens, sondern auch einer klaren Erzählung zugunsten eines architektonischen Moments der Verschmelzung aufgegeben.

 

Mitunter der Raum-Installation "To Catch The Darkness" werden sechs neue Zeichnungen von Gianfranceschi gezeigt. Mit drei verschiedenen und sehr spezifischen Tuschestiften schafft der Künstler eine Verschmelzung von Linien und Spuren, die an die natürliche Struktur von Baumzweigen oder Wurzeln und deren Verflechtung miteinander zu erinnern scheinen. Diese Assoziation wird noch dadurch verstärkt, dass der Künstler diese verschiedenen Kompositionen durch das Auflegen verschiedener kleiner Äste auf das Papier und deren anschließende Bewegung mit dem Tuschestift hervorruft, wodurch ein symbiotischer Moment reiner Intuition entsteht. Auch hier ist das, was sich zwischen den einzelnen Segmenten befindet, nicht nichts.